Uruguay

Seit 1.1.2023 sind wir hier in Montevideo und gingen davon aus, dass unser Wohnmobil spätestens am 14ten aus dem Hafen gefahren wird. Daraus wird nichts! Erst heute Morgen ist unser Schiff, die Grande Nigeria, angekommen, lag vor Anker und ist erst seit heute Nachmittag im Hafen. Die Entladung dauert 1-2 Tage und erst ab Montag können die nötigen Papiere so bearbeitet werden, dass sie mit Chance vollständig am Montag Abend beim Zoll sind – dieser benötigt nämlich mindestens weitere 2 Tage – wir warten also weiter ab und drücken die Daumen, dass alles gut klappt. Bis dahin vertreten wir uns die Zeit mit der weiteren Tourenplanung und Streifzügen durch die Stadt!

Beim ersten Rundgang in Montevideo staunten wir nicht schlecht über die menschenleeren Straßen und geschlossenen Läden. Am 1.1. des Jahres sind die meisten bzw. eigentlich alle Restaurants, Bars und Geschäfte geschlossen!!! 

Am 17ten war es endlich soweit – wir konnten das Wohnmobil aus dem Hafen holen. Leider durfte nur der Halter auf das Hafengelände – ich stand stundenlang vor den Toren!!! 

Stunden später am Nachmittag fuhr Andreas unser WoMo aus dem Hafen raus – Juchhu! Und trotz Diebstahl waren wir froh! Ab aufs Land und an den Strand. 

Es fehlte dann doch mehr wie auf den ersten Blick ersichtlich. Es wurde alles akribisch durchsucht und selbst gute Verstecke geplündert. Alles an Werkzeug, alle Outdoorlampen, unser Induktionskochfeld, den mobile wifi Router und vor allem die Maßanfertigung „Bettlaken“. Die nächsten Tage waren wir also mit Putzen, waschen und den Versuchen des Neuerwerbs der wichtigsten Dinge beschäftigt. Das eine oder andere haben wir hier kaufen können, der Stoff für das Bettlaken ist in der Näherei, der Schnellkupplungsschlauch für unseren Gasgrill ist in der Post – dafür ein großes Dankeschön an Niels!

Oben einige Eindrücke unserer direkten Umgebung und unserer Mitbewohner*innen an unserem Stellplatz im Paraiso Suizo in für uns guter Lage zwischen mehreren kleinen Städten. Es ist für uns noch immer unerträglich heiß und wir halten uns nach Möglichkeit nur im Schatten auf. Seit gestern ist es sehr windig, das tut gut! Rund um die Uhr hören wir hier die Wellen rauschen! Insgesamt gesehen ist Uruguay ein toller Start für eine Südamerikareise, alle Menschen sind sehr hilfsbereit und trotz unserer rudimentären Spanisch-Kenntnisse ist eine Verständigung dank der APP Deepl sehr gut möglich und wir fühlen uns hier sehr wohl!

Trotzdem werden wir langsam ungeduldig und können die Weiterfahrt kaum noch abwarten. Wir warten auf die Nachricht aus der Näherei, dass unsere Bettücher (ersetzen das gestohlene Laken) fertig genäht sind und auf die Post mit dem Gaskupplungsschlauch. Noch fehlendes wie einen Akkuschrauber und einen Kompressor zum Aufpumpen der Reifen wollen wir uns eh erst in Argentinien besorgen. 

Am 3.2. fahren wir weiter Richtung Argentinien – leider ohne den Gasschlauch. Der liegt noch immer in Frankfurt rum😩. Die Grenze wollen wir bei Fray Bentos überqueren. Dadurch bekommen wir noch einen Einblick in Uruguays Pampa und können die dort weidenden Rinderherden bestaunen. Kurz vor der Grenze in San Jose de Mayo stoppen wir und wollen in ein Restaurant gehen. Unser Wohnmobil können wir von der Terrasse sehen und auch, dass drei Politessen das im Parkverbot stehende Fahrzeug umkreisen. Sie machten uns sehr deutlich, dass unser Wohnmobil umgehend zu entfernen wäre. Was wir erst zögernd verstanden, war, dass 2 Damen schon unterwegs waren um für euns einen neuen Parkplatz zu suchen und die dritte (ganz rechts im Bild) darauf wartet, dass wir langsam hinter ihr her fuhren um uns zum Parkplatz zu bringen. Total süß! So konnten wir unseren Hunger doch noch stillen😄. Anschließend fuhren wir noch 2 Stündchen und suchten uns dann einen schönen Stellplatz zum übernachten. 

Früh am nächsten Morgen ging es weiter durch die Pampa. Plötzlich kam uns ein Polizeiwagen auf unserer Fahrbahn mit Lichthupe entgegen – wir hatten rechts auf den Seitenstreifen zu fahren. Kurze Zeit später tauchten mehrere Fahrzeuge in der Mitte der Straße fahrend auf und kurz dahinter der Troß Rennradfahrer. Kurze Zeit später bogen wir ab zum ausgesuchten Frühstücksplatz und mussten wegen der zu niedrigen Brückenzufahrt stoppen. Aber wir haben trotzdem ein schönes Plätzchen gefunden☺️. Im Anschluß fuhren wir direkt nach Argentinien! Siehe dort!


Argentinien

Hurra, am 4.2.23 erreichen wir Argentinien über die Grenze Frey Bentos!! 

Bei den Zollformalitäten zur Aus- und Einreise Uruguay/Argentinien hatten wir eine ziemlich lange Wartezeit – in der prallen Sonne bei über 30 Grad. Endlich an der Reihe ging es sehr flott. Die Aus- und Einreise wurde an einem Schalter erledigt und wir waren überrascht, wie einfach sich alles gestaltete. Da wurden wir schnell eines besseren belehrt. Beim nächsten Posten ca. 200m weiter fehlte uns der für eine Ausreise entscheidende Zettel, siehe unten rechts. Also mussten wir noch einmal zurück. Unser Zöllner ging genau in diesen paar Minuten in den Feierabend und es musste sich ein anderer kümmern, der alles noch einmal überprüfte und korrigierte und uns auf Nachfrage darüberhinaus auch noch das Einreiseformular für unser Wohnmobil in die Hand drückte. Somit konnten wir nun in Argentinien einreisen und machten uns sofort auf den Weg in die nächste Stadt Gualeguaychu – ein echter Zungenbrecher – zum Geld besorgen und einen Stellplatz für die Nacht suchen – siehe untere Bilder. 

In Argentinien müssen wir stets ausreichendes Bargeld vorhalten, da beim bezahlen mit VISA deutlich schlechtere Kurse verrechnet werden. Die besten Kurse gibt es bei Western Union. Wir überweisen von unserem Konto auf das von WU und lassen uns den angewiesenen Betrag in AR (argentinische Peso) auszahlen. So der Plan – wegen Karneval waren alle WU-Shops geschlossen! Immerhin konnten wir 100EUR wechseln und waren somit erst einmal flüssig😊

Auf dem Weg nach Patagonien haben wir in Bahia Blanca einen Akku-Schrauber plus Bit-Box für 250 EUR gefunden, der Andreas Ansprüchen zumindest „ausreichend“ entsprach. 

Die nächsten 1000 km sahen wir fast ausschließlich in die Pampa und unsere anfängliche Neugier auf alles schwand mit jedem Kilometer. Dabei überschritten wir unbemerkt die (Bundes)-Grenze zwischen Argentinien und Patagonien. Aber das Datum mit 8.2.23 können wir festhalten!! Dabei blieben die in diversen Schilderungen weiterer Reisenden angekündigten strengen Kontrollen der Lebensmittel aus. Ebenso die von vielen Reisenden angekündigte Desinfektion der Reifen und Unterboden des Fahrzeugs. Wir waren sehr erfreut! 

Patagonien ist der jeweils südliche Teil von Argentinien und Chile – und weil es auch noch so riesig ist haben wir uns für einen eigenen Blog entschieden. Sobald wir Patagonien verlassen haben geht es hier weiter. Auf geht’s!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sabine

    Hallo Ihr alle!
    hoffe, dass diese mail euch alle erreicht!!! Vielen Dank für eure Wünsche – und ja, es gut uns gut, sehr gut! Hatten heute einen Tag „Pause“: den Bus von innen entstaubt, geputzt, Bus repariert (es regnete etwas durch die Marquise in den Eingangsbereich) usw. Und schon ist ein Tag wieder fast rum! Es ist so heiß hier – wir schwitzen!!
    Habe jetzt eure Kommentare nicht freigegeben, das heißt, sie sind nicht öffentlich. Mir wäre, glaube ich, eine Kommunikation via WhatsApp oder Email lieber, da ich da häufiger reingucke!
    Morgen geht es Richtung Halbinsel Valdez – dazu später im Blog mehr.
    Sonnige Grüße, eure
    Andreas und Sabine

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