Iguazu-Wasserfälle in Argentiniens Parque Nacional und in Brasilien am 1. und 2.7.2023
Bereits gestern erreichten wir Puerto Iguazu und suchten uns einen Platz in der Nähe der Wasserfälle – und somit waren wir am 1.7. schon um 8:30 im Nationalpark Iguazu! Die Iguazu-Wasserfälle sind von Argentinien und Brasilien zu bewundern und speisen ihr Wasser aus den Flüssen Iguazu und Parana. Wir waren gespannt auf die Wassermassen von 1,5 Millionen Litern pro Sekunde!, die sich in 20 grösseren und ca. 250 kleineren Wasserfällen in die Tiefe stürzen.
Die Kraft und die Geräusche dieser Wassermassen wurden erst vor Ort deutlich, und wir standen voller Staunen und Begeisterung davor – seht und hört 🤣 selbst:





Trotz mehrfacher Versuche ließ sich das Video zum hören nicht hochladen. Womöglich klappt es an einem anderen Ort.
Noch am selben Tag reisten wir Nachmittags in Brasilien ein und konnten gleich am nächsten Morgen die Sicht von der brasilianischen Seite bestaunen. Der größte, wuchtigste und längste Wasserfall, der „Garganta del Diablo“ zeigte sich in Gänze und die Vielzahl der kleineren Wasserfälle war einfach grandios! Insgesamt waren die beiden Tage ganz große Klasse sehr beeindruckend und im wahrsten Sinne des Wortes ein ganz berauschendes Erlebnis😊!


Am nächstenTag passierten wir für einen vollen Gastank die Grenze nach Paraguay. Dort gibt es im Gegensatz zu Brasilien Gastankstellen. Und Ciudad del Este/Paraguay grenzt direkt an Foz de Iguazu/Brasilien. Die üblichen Ein- und Ausreiseformalitäten fanden entgegen unserer Befürchtungen an dieser Grenze nicht statt 👏 – auf beiden Seiten der Grenze fuhren alle Fahrzeuge ohne Stopp hin und her!
Das nächste Highlight lag vor uns – die Reise durch das Pantanal! Schon am 7. Juli sollte unser von einem Schiff geschobene Floß in Corumba/Brasilien starten. Laut Google bis dahin zwar „nur“ 1000 km/h – aber da die Straßenlage stets unvorhersehbar ist und wir schon häufig für runde 100 km mehr als 6 Stunden gebraucht haben ….., wir fahren also zügig los😊!
Das Pantanal 5. – 14. Juli 2023
Daher schon vorab einen Abstecher ins Pantanal – und das war trotz der buckeligen und staubigen Sandpiste eine gute Entscheidung! An diesem Tag haben wir die weltweit größten Schwarzkopfstörche (140cm) aus der Nähe bewundert, dabei zahlreiche Reiher und weitere Störche, Kormorane, Kaimane, verschiedene Adler, diverse Geier, Papageien und Aras, einen Eisvogel und und und – wir waren begeistert – immer wieder stoppten wir zum Fotoshooting😁, fantastisch!
Am 6. Juli trafen wir in Corumba ein und nahmen Kontakt mit Lea, Mario, Fiona und Felix auf. Wir hatten uns hier für die Tour einmal quer durch das Pantanal von Corumba bis Porto Jofre verabredet.
Am nächsten Tag ging es etwas holprig los! Das Fahrzeug von einem weiteren Pärchen, Rachel und Stewart, ein 7,5t LKW, rutschte bei der Auffahrt zum Floß vom Brett und krachte runter! Aufregung und gespannte Erwartung machte sich breit. 3-4 Stunden später kam ein Kran und richtete das Fahrzeug wieder auf und so konnte der LKW von Stewart konnte das Floß sicher erreichen – Beifall brandete auf! Das hat wirklich gut geklappt – trotzdem wurde schon zuvor besprochen, dass wir an einer anderen etwas flacheren Auffahrt auf die Flöße fahren.
Somit startete unsere Tour um einiges später -aber diese spannenden Stunden wollen wir nicht missen!
Ein Vorteil hatte es zudem: statt zwei waren wir drei Tage auf dem Floß😉!
Das Pantanal ist das größte Feuchtgebiet der Erde und wurde von der Unesco im Jahr 2000 zum Biosphärenreservat erklärt. Es ist fast halb so groß wie Deutschland und erstreckt sich über die brasilianische Grenze hinaus in kleinere Teile von Paraguay und Bolivien. Zahlreiche kleine Flüsse fließen aus dem Hochland in die Ebene und der Rio Paraguay mit seinen Nebenflüssen hat nur ein Gefälle von wenigen Metern. So wird während der Regenzeit von November bis März weite Teile der Tiefebene überschwemmt und zwei Drittel des Gebiets stehen unter Wasser. Deshalb überwiegt die Wasserflora wie sonst kaum auf der Welt. Daher ist das Pantanal der Lebensraum für unfassbar viele Pflanzenarten, mehr als 200 Fischarten, bis zu 100 Amphibien- und Reptilienarten. Es ist aber auch Lebensraum von etwa 650 Vogelarten, darunter viele Papageienarten und zahlreiche Aras. Hinzu bevölkern rund 35 Millionen Kaimane das Pantanal – eine höhere Konzentraion gibt es nirgends auf der Welt.
Und wir sind mittendrin gewesen – der absolute Wahnsinn!
Aber auch dieses Paradies wird ständig weiter beschnitten und ist somit bedroht – überwiegend durch Landwirtschaft, aber auch durch Sportfischerei, Tourismus und Wilderei. Daher freuen wir uns, dass wir das ursprüngliche Pantanal noch erleben durften!
Die Bilder des Pantanals habe nicht nur ich mit meinem Handy fotografiert, es sind auch Fotos vo sondern auch Lea und Rachel mit ihren Superkameras. Wegen der viel besseren Bildqualität haben mir Lea und auch Rachel insbesondere ihre Tierfotos zur Verfügung gestellt – Vielen lieben Dank dafür an Lea und Rachel!
Bilder von der Floßfahrt von Columba bis Porto Jofre:






Oben seht ihr unseren Ess- und Auf-enthaltsraum – dort saßen wir mit Fernglas oder Kamera – um auf keinen Fall „den“ Jaguar oder andere schöne Tiere zu verpassen😀. Die Landschaft zog langsam an uns vorüber – und die war sehr grün und sehr schön. Wir genossen die entspannte Fahrt!

Geschlafen haben alle in ihren Fahrzeugen und mit Essen versorgt wurden wir aus der Kombüse. Mittags und Abends gab es Reis mit Nudeln, Kartoffeln und Bohnen, kleine Fleischstücke vom Rind oder Huhn dabei und selten mit einem kleinen Kleks Salat – und es schmeckte uns nicht so schlecht😊. Sogar mit frisch gegrilltem wurden wir versorgt😋.
Diese Schiffe versorgen die Menschen, die an den Flüssen leben mit allen Dingen, die benötigt werden. Fast das ganze Dorf versammelt sich zum entgegennehmen der Waren – eine geschäftige Aufregung liegt in der Luft, das Assad (Fleisch auf dem Grill) gart Stunden vor sich hin – ein spannendes Schauspiel!



Am Montag, den 10. Juli kamen wir gegen 17 Uhr in Porto Jofre an und verabredeten uns gleich dafür, eine „Jaguar-Tour“ zu buchen. Da fahren wir auf einem kleineren Boot durch kleinere Flüsse und die Guides versprechen alle den Jaguar. Ihr merkt, wir waren angefixt und wollten „ihn“ nun endlich live sehen! Schon am übernächsten Tag war es soweit. Aber erst einmal stand die ebenfalls aufregende Entladung der Fahrzeuge an. Wie beim Start werden 2 Bretter an das Floß gelegt und schon ist alles für die Abfahrt vorbereitet!



Und gleich seht ihr eine kleine Auswahl der Tiere, die wir im Pantanal gesehen haben – es hat und macht uns sehr viel Spaß wild lebende Tiere zu beobachten – es ist der Hammer! Gleich unten der weltweit größte Storch (140cm) und weil er mir so gut gefällt gleich in dreifacher Ausfertigung😊! Hier wird er Tuiuiu genannt.


































Da ich mich nicht entscheiden konnte ist der Tukan nun zweimal zu sehen🥳!
Die Beobachtung von Tieren in der freien Wildbahn in dieser Umgebung macht sehr viel Spaß, insbesondere diese mit der Kamera meines Handys gut zu erwischen!
Die Transpantaneira 13. – 14.Juli 2023
Nach dem wundervollen Tag auf dem Wasser ging es früh um 7 Uhr weiter Richtung Pocone. Das besondere an dieser Naturstraße mit einer Länge von 147 km sind die 127 Brücken. Bis 2016 waren alle aus Holz, erst seit 2016 werden diese nach und nach aus Eisen-Beton-Brücken ersetzt. Aktuell sind nur noch etwas mehr als die Hälfte der Brücken aus Holz – trotzdem halten sich wilde Geschichten über die „unsicheren“ Brücken! Wir fuhren mit 4 Fahrzeugen im Konvoi und nur bei zwei Brücken musste von den „Jungs“ die Sicherheit überprüft werden. Rachel und Stewart sind mit ihrem schwersten Wagen immer als letztes rüber😉🤣! Aus der Panamerica-Gruppe war ca. 3 Wochen später zu lesen dass eine der beiden Brücken tatsächlich eingebrochen ist und aktuell repariert wird. Da hatten wir großes Glück😀🥳!
Auf der halben Strecke suchten und fanden wir am Nachmittag einen wunderschönen Stellplatz direkt an einem Fluss. Von über 30 Grad ein Temperatursturz auf 15 Grad! Wir zogen uns immer wärmer an und froren nur durch den reichlichen Wein nicht!
Am nächsten bzw. übernächsten Tag trennten sich unsere Wege – wir verabschiedeten Rachel, Stewart, Fiona und Felix. Zu viert mit Lea und Mario waren wir im Norden im Bundesstaat Mato Grosso do Sul, in der Hochebene der Chapada dos Guimaraes, unterwegs. Sie ist die nördliche Abgrenzung zum Pantanal, dem niedriger gelegenen Überschwemmungsgebiet. Die Entstehung führt weit in die Erdgeschichte zurück. Zu der Zeit als die Anden entstanden, hat sich das Pantanal abgesenkt. Und so steht man an der Chapada dos Guimaraes häufig vor der Abbruchkante und hat grandiose Ausblicke auf die Landschaft!





Chapada dos Guimaraes und weiter gen Süden rund um das Pantanal 15.7. – 14.8.2023
Aber zuerst fuhren wir in die Großstadt Cuiaba zu einem Riesensupermarkt um unsere Vorräte aufzufüllen. Erst dann ging es weiter durch die schöne rostrote Landschaft der Sandsteinformationen der Gegend. Kurz vor der Kleinstadt Chapada dos Guimaraes parkten wir ab. Aber für einen Besuch des Wasserfalls war es schon zu spät. Daher wollten wir dort übernachten um gleich am nächsten Morgen früh die Natur zu erwandern und hatten es uns schon recht gemütlich mit Crackern, Bier und Wein gemacht. Plötzlich tauchte Securitypersonal auf -und wir mussten wieder fahren. Zum Glück standen wir nicht allein, sondern auch ein ortskundiger Brasilianer war betroffen und wusste schnell eine Alternative. So landeten wir mitten im Ort von Chapada Dos Guimaraes. Am anderen Ende des Platzes waren ein paar Stände aufgebaut an denen wir unser Abendbrot einnehmen konnten – Pasteis mit verschiedenen Füllungen und Churros – Klasse!!






Oben stehen wir bei schönem Ausblick zu viert auf dem Mittelpunkt Südamerikas, dem Mirante de Geodäsie, rechts daneben die farbenprächtigen Gebirgsformationen!
Mangels Stellplätze wählten wir für die nächsten Nächte einen Campingplatz und Mario hat an einem Abend seinen Supergrill „Green Egg“ vorgestellt und das Fleisch war superzart! Dazu Salate und selbst gebackenes Fladenbrot und als Krönung eine gute Flasche Malbec – mehr geht nicht!!!
Aber dann trennten sich auch unsere Wege -wir wollten weiter in den Süden rund um das Pantanal um dort auch das südliche Pantanal zu erkunden, Mario und Lea machten sich auf den Weg quer durch Brasilien an die Ostküste!
Die Landschaft veränderte sich: der Teil Brasiliens ist kaum industrialisiert und lebt in erster Linie von der Landwirtschaft. Riesige Soja- und Baumwollfelder ziehen an uns vorbei – soweit das Auge reicht! Daneben dann immer wieder die Oasen der kleineren Wasserfälle. Ganz häufig mit einem „Schwimmbecken“ – ganz einfach großartig! Insgesamt eine beeindruckende Landschaft. Viele Flüsse mit kristallklarem Wasser, in denen sich die Fische tummeln, dementsprechend viele Angler:innen an den Ufern oder im Boot unterwegs! Im südlichen Pantanal zogen die Aras, Papageien, Tukane, Störche und viele andere Vögel wieder vermehrt über uns hinweg.
Die jahreszeitliche Überflutung begrenzt die menschliche Besiedelung – dafür finden die Wildtiere hier ein reichliches Angebot! Aber bei zunehmend heißen Temperaturen verdunstet das Wasser. Die Wasserlöcher sind schon deutlich kleiner als zu Beginn unserer Reise.
Auf der „Anteaterroad“ sahen wir den Ameisenbär doch noch. Ganz gemächlich spazierte er über eine Wiese und folgte ungestört seiner Nase auf der Suche nach Ameisen😊! Später ist er bzw. ein Kollege oder Kollegin noch mehrmals begegnet –
Die Menschen begegnen uns neugierig, wißbegierig, zugewandt und hilfsbereit! Überall wo wir stehen werden wir angesprochen und trotz der Sprachbarriere ist dank der SprachAPP eine Unterhaltung möglich. Von dieser Neugierde und Empathie Ausländern gegenüber können wir uns eine ganz dicke Scheibe abschneiden. Wir fragen nach einem Stellplatz – kein Problem, wir werden bei Freunden auf dem Hof untergebracht und nächsten Morgen zum Kaffee eingeladen. Oder wir werden auch zu einem typisch brasilianischen Essen eingeladen. Luciel kochte uns unter anderem „Farofa“ (Couscous, angebratene Kochbanane, knusprig gebratene Speckwürfel, Frühlingswziebel) und vieles mehr – rund um satt verbrachten wir einen lustigen und unterhaltsamen Abend und übernachteten in unserem Bus vor seiner Haustür! Schweren Herzens nahmen wir am nächsten Morgen Abschied.
Brasilien ist beeindruckend schön und legt noch einen drauf durch die vielen herzlichen Begegnungen. Deshalb: wir kommen wieder! Fortfolgend ein kleiner Eindruck unserer Route und Erlebnisse:














Paraguay 16.8. – 31.8.2023
Wir sind hier um unser Auto zu reparieren, es ruckelt sehr während der Fahrt und Gas geben ist fast wirkungslos. Mit Müh und Not kommen wir zu einem Stellplatz, der eine Selbsthilfewerkstatt mit fachmännischer Begleitung anbietet. Diese nimmt Andreas voll in Anspruch😀!
Weiterhin habe ich hier einen Augenarzttermin bekommen….
Die nächsten Tage sind wir hier mit Materialbesorgungen und Fahrten zum Arzt beschäftigt. Dieser sitzt in Asuncion, der Hauptstadt von Paraguay.
Mit dem Platz hatten wir mal wieder großes Glück. Es gab eine große Outdoor-Küche für alle, in der der eine oder andere fröhliche Abend stattfand. Auf dem Foto gab es Crepes mit Belag nach Wunsch. Auf Empfehlung der Köch:innen probierten wir die Crepes mit Zitronensaft, Zucker und wenige Tropfen Rum – total lecker! Dank der Besitzer:innen Astrid und Christian hatten wir hier eine schöne Zeit!
Aber insgesamt ist Paraguay ein sehr grünes Land, im heimischen Sommer regnet es reichlich und es ist noch wesentlich schwülheißer, jetzt im Winter schwankend die Temperaturen tagsüber von knapp über 20 bis gut über 30 Grad.
Hier leben auffallend viele Auswandern:innen aus Deutschland und der Schweiz und in den Supermärkten werden viele bekannte Produkte angeboten. Und es hinterlässt ein Geschmäckle, wenn in den Städten häufig die Paraguayische Fahne neben der Deutschen weht!
Ende August machen wir uns auf den Weg in den Nordwesten von Argentinien und freuen uns auf die Berge und die schönen Landschaften! Nicht vermissen werden wir die Moskitos und schwülheissen Temperaturen😉🤣!
Kennt ihr die APP Polarsteps? Mit einigen Mitreisenden teile ich aktuelles und unsere Standorte. Ihr seid ebenfalls herzlich eingeladen:
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